Mit Pausen entschleudigen, zu mehr Klarheit, Kreativität und Lebendigkeit finden.
Seit langem sehne ich mich nach den Tag wo ich „fertig“ bin, fertig damit meine Persönlichkeit zu optimieren, genug gelernt habe um endlich gut genug zu sein, endlich meine Vergangenheit sortiert zu haben und endlich in der Zukunft angekommen zu sein, wo alles so ist wie es „sein sollte“.
Um dann endlich die Ruhe und die Stille zu finden, weil nun alles erledigt ist.
Während ich diese Zeilen schreibe, muss ich schon schmunzeln.
Es tut gut dass zu schreiben, weil ich bemerke wie irrsinnig das ist.
Die Realität ist, dass wir nie „fertig“ sind. Wir finden immer etwas zu tun, selbst wenn der Tag 48 Stunden hätte, währen wir immer beschäftigt. Und wenn wir nichts zu tun haben, dann gibt es ja zum Glück noch das Smartphone.
Ich spreche oft darüber , wie wichtig die kleinen Pausen sind. Und dennoch merke ich wie schwer es mir oft noch selber fällt, diese in meinen Alltag zu integrieren. Obwohl ich mich so sehr danach sehne.
Woran liegt das? Was geschieht wenn wir eine Pause machen ohne ein Podcast zu hören, ohne eine bestimmte Mediation durchzuführen, ohne im Handy zu scrollen?
Unsere eigenen Gedanken werden lauter, wir fangen an unseren Körper und damit unsere Gefühle wieder wahrzunehmen, wir spüren unsere Bedürfnisse.
Und das ist nicht immer angenehm.
Dabei ist die Stille ein einfaches Zurückfinden zu sich selbst, ein Eintauchen in den Moment und ein bewusstes Wahrnehmen der eigenen inneren Welt.
Eine gute Gelegenheit für einen „Check In“
- Wie geht es mir, wie ist mein inneres Wetter?
- Was denke ich?
- Sind diese Gedanken förderlich für mein Wohlbefinden?
- Wie geht es meinem Körper?
- Was brauche ich gerade?
Nein dass heißt nicht direkt zum Kühlschrank zu stürmen, weil du einen Art Hungergefühl wahrnimmst, denn das kann wieder einer unserer Ablenkungsmanöver sein, die uns unser Gehirn vorgaukelt, damit wir bloß nicht zur Ruhe kommen.
„Du musst nicht alles glauben was du denkst„
Auch Meditation und Yoga sind großartige Werkzeuge, um Ruhe zu finden. Doch in stressigen Zeiten könnten sie zu weiteren Punkten auf unserer To-Do-Liste werden. Eine Pause erfordert keine besondere Haltung oder das Zwingen des Geistes zur Ruhe. Es geht einfach darum, ohne Erwartungen zu sein und den Moment zu genießen oder auch nicht zu genießen und damit zu sein was ist.
Stille ist nicht nur Entspannung, sondern auch Inspiration. Studien zeigen, dass regelmäßige Momente der Stille Stress reduzieren, das Immunsystem stärken und neue kreative Impulse entstehen und wir im allgemeinen achtsamer werden.
Pausen im Alltag bedeutet nicht, sich komplett zurückzuziehen, sondern bewusst Momente des „nichts tuns“ zu integrieren oder einfach mal einen Moment etwas langsamer werden.
Was kannst du tun um kleine Pausen in deinen Alltag zu integrieren?
꩜ Jedes mal wenn du auf etwas wartest, sei es der Bus, auf die grüne Ampel, im Wartezimmer, an der Supermarktkasse oder auf das nächste Meeting. Lehne dich für einen Moment zurück oder spüre deine Füße auf der Erde, lass den Bauch los und folge deiner Atmung, nimm deine Umgebung wahr, sei für einen Moment ganz im hier und jetzt.
꩜ Nimm dir gezielt einige Minuten am Tag Zeit für dich, eine Verabredung mit dir selbst, fange mit einer Minute an und verlängere jede Woche um eine Minute oder fange direkt mit 5 Minuten an, aber übertreibe nicht. Kleine Schritte sind nachhaltiger und die Chance diese durchzuführen ist deutlich höher.
꩜ An freien Tagen, kannst du diese Momente auch auf 30 Minuten oder sogar eine Stunde ausdehnen, du wirst überrascht sein, was du in dieser Zeit alles über dich erfährst.
Es geht nicht darum zu entspannen oder besonders ruhig oder friedlich zu sein.
Es geht darum die Lebendigkeit wieder zu spüren, welche wir nicht wahrnehmen wenn wir ständig nur im Kopf sind.
- Kannst du deine Gedanken sein lassen wie sie sind?
- Kannst du in Frieden damit sein gerade innerlich Kämpfe auszutragen?
- Kannst du deine Anspannung für diesen Moment annehmen.
- Kannst du einige Momente mit deinen Körperempfindungen sein ohne wegzulaufen?
Denn diese sind immer da, auch wenn wir sie nicht wahrnehmen und diese Gedanken, innere Kämpfe und Anspannung beeinflussen unser reden und handeln, unbewusst.
Lebendigkeit findet nicht in unseren Gedanken über die Vergangenheit oder in den Plänen unserer Zukunft statt, sondern im spüren des gegenwärtigen Augenblicks.
Der erste Schritt zur echten Veränderung ist die Wahrnehmung dieser Dinge.
1. Höre deinen Gedanken zu als hörst du ein Radio und wenn du magst, kannst du es leiser drehen.
2. Gucke dir deine körperliche Anspannung an als würdest du Fernsehen.
3. Sitze mit deinen Emotionen als würdest du mit einem alten Freund reden.
4. Habe Mitgefühl für deine Gefühle, wie für ein kleines Kind.
Es ist okay, zu fühlen. Kannst du dein Gefühl im Körper, wie ein Kind im Arm wiegen?
Du kannst dazu auch ein Kissen in deinen Armen halten.
Wenn es zu konfrontierend ist, dann gehe dabei langsam durch den Raum und spüre dabei deine Füße beim gehen und den Kontakt zum Boden, schau dich um, lausche den Geräuschen während du immer wieder über den Atem bei dir ankommst. Bleib auch mal stehen und nimm den Moment wahr, mit all seiner Lebendigkeit.
꩜ Pausen ermöglichen Nachdenken, Achtsamkeit und die Möglichkeit, den gegenwärtigen Moment wertzuschätzen.
꩜ Pausen helfen dabei, inmitten der Hektik neu zu denken, sich neu zu fokussieren und Klarheit zu gewinnen.
꩜ Pausen sind eine wichtige Burnout Prävention.
꩜ Indem wir uns Raum geben, öffnen wir uns selbst die Tür, um Antworten auf die Fragen zu finden, die uns bewegen und wir können bessere Entscheidungen zu treffen.
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Ich plane im Jahr 2024 Tage der Stille, auch in Kombination mit Klängen.
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Ich freue mich wenn du dabei bist.