Was möchtest du verkörpern und was in dir hindert dich daran?
Welches Bild kann dir dabei helfen und welche alten Konzepte kannst du wieder ablegen?
Körperorientierte Psychotherapie und Traumatherapie
„Der Körper ist das Ufer des Ozeans des Seins.“
Sufi-Sprichwort
Somatische Emotionale Integration (SEI)® nach Dami Charf
Therapie von Entwickungstrauma und Bindungsverletzungen
Die Somatische Emotionale Integration ist eine körperorientierte Psychotherapie, deren Fokus auf die Integration von Körperempfindungen und Emotionen in unsere Wahrnehmung gerichtet ist. Dadurch entwickelt sich der Zugang zu mehr Lebensfreude, Stabilität und Resilienz.
(SEI)® eignet sich besonders für die Arbeit an Entwicklungstraumata und Bindungsverletzungen und lehnt sich an Somatic Experiencing (SE)® von Peter Levine an.
Im Mittelpunkt steht ein achtsamer, respektvoller therapeutischer Kontakt, der neue haltgebende Erfahrungen anbietet. Das ermöglicht, alte emotionale Verletzungen aus unsicheren Bindungserfahrungen zu überwinden und einen Zugang zu mehr Lebensfreude zu finden. Das Leben kann wieder in größerer Fülle und Lebendigkeit erfahren werden. Die aus den traumatisierenden Erfahrungen entstandenen inneren Überzeugungen werden dabei bewusst und dürfen in lebensfördernde Haltungen und Überzeugungen umgewandelt werden.
Wie auch bei Somatic Experiencing (SE)®, kann ein Prozess in Gang kommen, um die festgehaltene Energie wieder aus dem Körper zu entlassen, ohne dass die traumatisierende Situation selbst wieder erlebt werden muss.
Weitere interventionen der Körperorientierten Psychotherapie behinalten:
- Die Anamnese und das therapeutische Gespräch
- Achtsame Berührungen und ggf. Massagen möglich
- Körperausdruck, angeleitete und freie Bewegung
- Wahrnehmung und spüren von Gefühlen
- Möglichkeiten der Selbstregulation
- Atem & Stimme
- Arbeit mit inneren Anteilen z.B. mit dem inneren Kind oder dem inneren Kritiker
- Achtsamkeit
Im allgemeinen die Hinwendung zur gegenwärtigen Erfahrung, zu dem, was sich zeigt, was ausgesprochen und ausgedrückt, gesehen, gefühlt oder verstanden werden will.
Embodiment – die Verbindung zwischen Körper und Seele
„Embodiment ist die Kunst seinen Körper als Instrument zu stimmen und dauerhaft in guter Beziehung zu ihm zu sein!“
Der menschliche Geist ist embodied (verkörpert) in dem Organismus und embedded (eingebettet) in seine Umwelt.
Bedeutung und Erfahrung werden erzeugt durch andauernde Wechselwirkung von Gehirn, Körper und Umwelt.
Handlungsfähigkeit verbessern heißt Kopplungen optimieren!
Embodiment muss die Person selber generieren – es muss von innen kommen, damit es wirken kann und authentisch ist!
Daher gibt keine wirkliche Anleitung. Man kann nicht intruieren, sonst kann es sein das man Robotoren erzeugt! Und der Klient hat das Gefühl er sitzt in einem schiefen Haus!
Ich rege lediglich mit Worten und Bildern an.
Der Körper kann Worte verstehen, in dem er ihren sinnlichen Gehalt im Gehirn simuliert!
Es geht nicht nur um Körperarbeit sonder das eingebettet sein in der Umwelt!
Umgebung hat ein Aufforderungscharakter und es wir meist unterschätzt wie Gegenstände uns Beeinflussen, an Stimmung, an Gedanken, sowie Handlungen.
Wie kann man die Umwelt so gestalten, dass wir die Kopplung zur Umwelt so optimal hinbekommen, dass das was wir möchten auch stimuliert wird?
Deine eigene Antwort darauf, werden wir zusammen erarbeiten.
„Jedes Boot hat sein eigenes Segel.“
Psychosomatik und Embodiment
Mit dem Zusammenspiel von Körper, Psyche und Umwelt beschäftigen sich Wissenschaftler unter dem Begriff „Embodiment“ (dt.: Verkörperung).
„Der Körper als Spiegel der Seele“, anders gesagt: Wenn es um unsere Psyche nicht gut geht, leidet der Körper mit. Ebenso wie in der Psychosomatik gehen Wissenschaftler und Vertreter des Embodiment davon aus, dass alles, was wir erleben oder erfahren, neben der Speicherung im Großhirn auch in unserem gesamten Körper, bzw. in den Zellen, gespeichert wird.
In diesem Kontext wird von somatischen Markern gesprochen. Somatische Marker können beispielsweise Muskelspannungen, Gelenkstellungen oder auch Emotionen sein, die mit bestimmten Haltungen verbunden werden.
Unsere Erfahrungen und Gedanken beeinflussen also unseren Körper. Dieses Phänomen ist gerade bei depressiven Menschen sehr gut zu betrachten, da diese oft eine enge, zusammengezogene Körperhaltung einnehmen.
Kann umgekehrt die Körperhaltung meine Psyche beeinflussen?
In ihrem Werk „Embodiment in Attitudes, Social Perception, and Emotion“ von 2005 wiesen die Autoren Niedenthal, Barsalou, Winkielman, Krauth-Gruber und Ric diesen Umkehrprozess nach: Wenn wir also eine gewisse Körperhaltung einnehmen oder die Mimik und Gestik verändern, beispielsweise durch ein Lachen, kann auch eine entsprechende psychische Reaktion hervorgerufen werden.
Kurz gesagt: Haltung macht Stimmung!
Also, nicht nur Geist und Psyche beeinflussen den Körper, sondern der Körper hat auch Auswirkungen auf unsere Stimmungen und Emotionen. Demnach kann eine bestimmte Körperhaltung, Mimik oder Gestik beispielsweise vorübergehend zu einem depressiven Gefühl führen, ohne dass diesem dazu passende Gedanken vorausgegangen sind. Wir befinden uns durchgehend in einem Wechselspiel zwischen unserem Körper, unserer Psyche und Erlebnissen im Außen.
Ein gutes und gesundes Körpergefühl ist die Basis für unser Wohlbefinden. Es ist also höchste Zeit, einem so wichtigen Erfahrungsinstrument wieder mehr Beachtung zu schenken: unserem Körper.
Auch ein kleines Lächeln kann Wunder bewirken. In unserem Gesicht befinden sich unzählige kleine Muskeln. Werden die Mundwinkel nach oben gezogen, können schon positive Gefühle hervorgerufen werden.
Versuche es doch gleich mal 🙂
Was wir immer mehr verlernen: Intuitives Körpererleben!
Der Körper wusste ursprünglich was zu tun ist um sich zu regulieren. Doch intuitives Handeln wird oft im Laufe der Erziehung verlernt. Intuitive körperliche Reaktionen kann man häufig bei Kindern beobachten, die bei großer Aufregung oder Freude zappelig werden oder zu zittern beginnen.
Durch die Stresshormone Adrenalin und Cortisol spannen sich unterschiedliche Muskelgruppen unseres Körpers an. Daraufhin entsteht ein Zittern, was eine natürliche Reaktion im Falle von erhöhter Anspannung, wie bei Prüfungsangst oder nach einer Schocksituation, ist. In einer Stresssituation zu zittern ist also völlig normal und sogar gesund, denn dabei lösen sich Muskelverspannungen wieder und wichtige Hormone werden ausgeschüttet.
Jedoch lernen die meisten Menschen mit zunehmendem Alter, welches Verhalten sozial angemessen ist und welches nicht. Zittern, weinen, sogar gähnen – wird als ein Zeichen von Angst und Schwäche bewertet und trotz der gesunden Wirkung unterdrückt. Ohne Zittern oder andere körperliche Ausdrucksarten bleiben allerdings die körperlichen Anspannungen bestehen und können sich darüber hinaus mit der Zeit verstärken.
Unser Körpergedächtnis
Der Körper verarbeitet gemachte Erfahrungen und speichert sie in einem Körpergedächtnis ab. Wir können uns an viele Erfahrungen erinnern, sie mittels Kraft von Gedanken hervorholen und anschauen. Dabei kann es sein, dass mit der Erinnerung an ein schwerwiegendes Erlebnis auch ein Gefühl von Schwere in unserem Körper aufsteigt. Der Zugang zum Körpergedächtnis funktioniert allerdings nicht vorrangig durch den Geist, sondern viel mehr durch das Erleben und Spüren des eigenes Körpers, wie zum Beispiel durch Berührungen oder Bewegungen.
Ebenso kommt es vor, dass der Körper sich Handlungsmuster aneignet, die einen Sinn in einer bestimmten Lebensphase ergeben, die jedoch in anderen Lebensphasen belastend und hinderlich sein können.
So hat es zum Beispiel eine sinnvolle Schutzfunktion für das Kind, sich klein und unauffällig zu machen, wenn die Eltern heftig streiten. Im Erwachsenenalter verliert dieses angeeignete Muster nicht nur seinen Sinn, sondern beeinträchtigt das körperliche und psychische Wohlbefinden. Es gibt eine Vielzahl von körperlichen als auch psychischen Denk- und Verhaltensmustern, die, wie im Beispiel, in der Kindheit sinnvoll waren, in der Gegenwart jedoch ihren Sinn nicht mehr erfüllen.
Embodiment Therapie
Die Embodiment-Techniken können beispielsweise dort zum Einsatz kommen, wo klassische Psychotherapie und Gesprächstherapie keine sichtbaren Erfolge zeigen und die Situation hoffnungslos scheint. Auch bei psychosomatischen Diagnosen kann es sinnvoll sein, auf die Verbindung zwischen körperlichen und psychischen Symptomen zu schauen und durch Methoden des Embodiments Auslöser von Schmerzen, Verstimmungen und Blockaden aufzuspüren.
Kognitive Übungen und Bewegungen werden miteinander verknüpft und wirken so auf alle Bereiche des Körpers ein, statt nur Gedankengänge oder eine Verspannung für sich allein zu therapieren.
Therapiemethoden, die nach dem Prinzip des Embodiments vorgehen, beziehen den Bewegungsapparat durch sanfte Übungen, Haltungskorrektur und aktivem Training von Mimik und Gestik in den Heilungsprozess ein.
Die Techniken des Embodiments führen dich in jedem Fall näher an die physische Beschäftigung mit deiner Atmung, Bewegung, motorischen Abläufen, aber auch die Kontrolle von positiven und negativen Gedankenmustern heran. Kognitive Übungen gehören ebenso zu den Werkzeugen des Embodiments wie leichte körperliche Übungen.
Stress, Trauma, Depression und Sucht
Eine Stresssituation lässt sich nur auflösen, indem der Mensch zurück in seine Ruhesituation findet.
In der Therapie erlernst du, wie bewusste Bewegungen, Mimik, Gestik und ein ruhiges Vorgehen die körperlichen Symptome des Stresses vermindern und dadurch auch die Psyche aus dem neuronalen Dauerfeuer herausfindet. Der feste Glaube daran, dass es sich in der Situation in der Tat nicht um eine Stresssituation handelt, oder eine rationale Neubewertung des Geschehens, können bereits dabei helfen, den eigenen Körper zu beruhigen.
Das Erlernen leichter körperlicher Übungen, aber auch gezieltes kognitives Training und eine ganzheitliche Betrachtung der Psyche verfestigen die Fähigkeiten im Umgang mit Alltagssituationen. Das kann beispielsweise einen positiven Einfluss auf Angststörungen, durch Trauma verursachte psychische Erkrankungen, Depression und Suchtverhalten haben.
Bist Du schon der Kapitän, welcher seine Segel setzt und mit dem Wind der Leidenschaft den Kompass in die richige Richtung hält?
„Wer nicht weiß, wohin er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“
Seneca